Guter alter Boxermotor mit 1276 ccm und 44 PS;
VW Käfer 1303 bleibt im Polizeimuseum

Feierlich ging es am 17. Oktober 2014 im Polizeimuseum Niedersachsen zu. Der historische VW-Käfer-Streifenwagen wurde von den Sponsoren des Fahrzeugs offiziell dem Museum als Dauerleihgabe zur Verfügung gestellt.

Das Auto ist eine echte Rarität. Es ist nachweislich eines der letzten VW-Käferfahrzeuge, das unmittelbar vor Produktionsende im Jahr 1975 produziert wurde. Dass der Käfer aber seit Ausscheiden aus dem Polizeidienst noch im Originalzustand erhalten ist, ist wirklich selten und daher bemerkenswert.
Wir erinnern uns: Mit dem Modell 1303 (für die Jüngeren: sprich „dreizehn-null-drei“) hatte Volkswagen zu Beginn der 1970er Jahre den Höhepunkt der Entwicklung dieses außergewöhnlichen Fahrzeugtyps erreicht. Nicht nur die Verkaufszahlen mit über 15 Millionen waren auf Rekordhöhe, sondern auch die technische Entwicklung hatte noch einmal große Fortschritte gemacht. So erhielt der Käfer eine gewölbte Frontscheibe mit einem richtigen Armaturenbrett und der gesamte vordere Teil des Fahrzeugs war verlängert und mit einer neuen Radaufhängung versehen worden. Dazu kamen die markanten großen Rückleuchten, die als „Elefantenfüße“ bekannt waren.
Dieser ehemalige Streifenwagen aus Hildesheim ist in mehrfacher Hinsicht eine echte Rarität. Er ist nachweislich eines der letzten VW-Käferfahrzeuge, das unmittelbar vor dem Produktionsende 1975 hergestellt worden ist. Die späteren VW-Käfer, die noch angeboten wurden, stellten einen entwicklungsmäßigen Rückschritt dar. Es wurde im Wesentlichen der Vor-Vorgänger des Typs 1303 weitergebaut.
Aber vor allem ist es für den musealen Wert des Exponates wichtig, dass dieses Fahrzeug nach seiner Aussonderung aus dem Polizeidienst 1985 nicht zu einem zivilen Fahrzeug umgebaut worden ist. Der VW-Käfer-Streifenwagen blieb im Originalzustand, wechselte ein paarmal den Besitzer und stand zeitweise im VW-Museum in Wolfsburg. Seit 2011 ist er im Polizeimuseum Niedersachsen in Nienburg zu bewundern. Zusammen mit seinem Urahn, dem Polizeicabrio von 1949, schlägt das Polizeimuseum so einen Bogen über mehr als 30 Jahre Automobilgeschichte bei der Polizei Niedersachsen. Nun wollte ihn sein bisheriger Eigentümer, ein privater Sammler, veräußern und der Förderverein der Polizeiakademie konnte ihn dank der großzügigen Unterstützung der Volksbank Nienburg/Weser und VR-Stiftung der Volksbanken und Raiffeisenbanken in Norddeutschland erwerben und so der Allgemeinheit erhalten. Viele unserer älteren Kolleginnen und Kollegen erinnern sich an dieses Fahrzeug nicht nur als polizeilichen Streifenwagen seiner Zeit, sondern häufig auch gern daran, dass sie selbst in einem solchen Fahrzeugtyp das Autofahren erlernt hatten und es möglicher Weise auch als ersten eigenen PKW fuhren.

Der Direktor der Polizeiakademie, Johannes-Jürgen Kaul, dankte dem Förderverein, vertreten durch seinen Vorsitzenden Matthias Johst und weitere Vorstandsmitglieder, aber auch besonders der Volksbank eG Nienburg/Weser, vertreten durch ihr Vorstandsmitglied Andreas Pullmann, der den Dank auch für die VR-Stiftung entgegennahm, sowie der für die Öffentlichkeitsarbeit zuständigen Mitarbeiterin Carola Mund für die freundliche Unterstützung.

„Polizei“-VW Käfer (Typ 1303)
Technische Daten:
Erstzulassung: 17.07.1975
Motor: 1.276 ccm mit 44 PS Leistung
Gesamtgewicht: 1.290 kg
Sitzplätze: 5
Ehemaliges Kennzeichen: HI – 3095.

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