Was macht der Alumnus Konstantin Bachor?

In unserer Rubrik „Was macht der/die Alumnus/Alumna…“ berichten wir regelmäßig über einige unserer Alumni (ehemalige Studierende). Uns interessiert, wie sie rückblickend das Studium empfunden haben, wo es nach dem Studium hinging und welchen Verwendungsbereich sie inzwischen abdecken.

In dieser Ausgabe wird Alumnus Konstantin Bachor, der dem BA 01/2007 angehörte und zudem unter den Rahmenbedingungen des Förderprogrammes Spitzensport sein Studium in Nienburg absolvierte.

Wir haben ihm einige Fragen gestellt:

1. Herr Bachor, Sie gehörten dem ersten Jahrgang an, der den für Spitzensportler gestreckten Studiengang durchlaufen hat. Dabei haben Sie einen Teil des Studiums wie jeder andere Studierende auch in einer Studiengruppe absolviert, einen anderen Teil aber auch in einer Kleingruppe. Wie haben Sie das Studium rückblickend empfunden?

Ja, das ist richtig. Wir waren 2007 der erste Jahrgang. Es gab damals noch keinen fixen Rahmenstundenplan für uns, so dass wir uns in Zusammenarbeit mit der Studienplanung viel selbst erarbeitet haben. Zu Beginn des Studiums war es demnach oft etwas stressig und ungeplant. Zum Ende hin gab es eigentlich keine strukturellen Probleme mehr und jeder von uns konnte nach seiner angestrebten Studienzeit seinen Abschluss machen. Bei mir waren es vier Jahre und drei Monate.

2. Sie sind Triathlet und betreiben damit eine sehr trainingsintensive Disziplin, gerade weil Sie auf der Langstrecke unterwegs sind. Der Redaktion wurde bekannt, dass Sie den weltweit schwersten Wettkampf, den Ironman auf Hawaii ins Auge gefasst haben. Wie sehen Ihre Pläne aus?

Genau, der Start bei der Ironman Weltmeisterschaft im Oktober 2015 in der Profikategorie ist mein großes Ziel. Dafür brauche ich ca. 4000 Qualifikationspunkte, die ich mir bei unterschiedlichen Ironmanrennen weltweit erkämpfen kann. Jetzt habe ich bereits 2240 Punkte. Die Chancen für die Qualifikation sehen demnach sehr gut aus.

3. Bei Polizeimeisterschaften liegen Sie mit Ihren Leistungen stets ganz vorne. Ohne zu übertreiben gehören Sie zu den Weltranglisten Besten im Triathlon. Welches war Ihr bislang größter Erfolg?

Aus polizeilicher Sicht ist das der Europäische Polizeimeistertitel im Einzel und in der Mannschaft diesen Jahres. Sie fanden unweit von hier in Bremen statt und ich hatte einen super Wettkampf.
Im Oktober diesen Jahres konnte ich beim Ironman Barcelona von 2600 Gesamtstartern und 70 Männerprofiathleten den dritten Platz belegen. Das war ein super Erfolg für mich und brachte viele Punkte für Hawaii 2015.

4. Wie konnten Sie das Studium mit Ihren Freistellungen für sportliche Aktivitäten verbinden und wie lässt sich Triathlon auf der Langdistanz mit Ihrer jetzigen dienstlichen Tätigkeit verbinden?

Im Studium musste ich bei längeren Freistellungen (ca. zwei Wochen) immer im Vorfeld bei den Dozenten anklopfen und versuchen Unterrichtsmaterialien für die nächste Zeit zu bekommen, damit ich „am Ball“ bleiben konnte. Denn nach der Rückkehr kann man zwei Wochen nicht einfach so aufholen, da der Unterricht weitergeht und auch das Training nicht vernachlässigt werden darf.

Jetzt ist das etwas leichter!!

5. Nach vier Jahren und drei Monaten sind Sie in die Polizeidirektion Braunschweig versetzt worden. Können Sie sich noch an das Gefühl erinnern, als es hieß, am 20.12.2011 geht es in den Polizeidienst?

Mein erster Diensttag in der PI Wolfsburg/Helmstedt war der 23.12.2011. An dem Tag ist aus polizeilicher Sicht nicht viel passiert. Den Stress von der Abschlussprüfung vom Vortag, hatte ich auch noch nicht ganz abgelegt und war einfach heilfroh es geschafft zu haben. Es herrschte bereits eine weihnachtliche Stimmung und natürlich wurde mir gratuliert. So richtig bin ich erst im Januar 2012 eingestiegen.

6. In welcher Dienststelle und welchem Verwendungsbereich haben Sie Ihren Polizeidienst begonnen?

Ich wurde direkt in meine Heimat Wolfsburg in die PI Wolfsburg/Helmstedt versetzt. Hintergrund ist hauptsächlich, dass mein Trainer in Wolfsburg wohnt und ich hier die besten Trainingsbedingungen vorfinde. Zunächst wurde ich in den ZKD /Fachkommissariat 2 versetzt. Zur Zeit versehe ich im 6. FK meinen Dienst.

7. Wie wurden Sie als Spitzensportler in der Polizeiinspektion Wolfsburg aufgenommen?

Als gebürtiger Wolfsburg und mehrfacher Gewinner des Wolfsburger Polizei Volkstriathlons kannten mich natürlich schon einige Kollegen aus meiner Praktikumszeit, Zeitung oder Erzählungen. Grundsätzlich wurde ich sehr gut aufgenommen und in den Polizeidienst integriert. Wir Spitzensportler gehören nicht zur Stärke eines Fachkommissariates oder einer Dienstabteilung. Wir zählen demnach als +1, so dass kein Kollegen mehr arbeiten muss, wenn ich im Trainingslager oder auf Wettkämpfen mich befinde. Dadurch entsteht kein Unmut.

8. Wo verüben Sie zurzeit Ihren Polizeidienst?

s.o.

9. Aktuell haben wir 16 Topathleten/-innen in Nienburg und Oldenburg im gestreckten Bachelor-Studiengang. Was würden Sie den jetzigen Spitzensportler/-innen und allen Studierenden in Bezug auf das Studium und den Übergang in den Polizeidienst mit auf den Weg geben?

Auf die Spitzensportler kommen viele Gespräche mit der Dienststellenleitung, Vorgesetzten und Kollegen zu. Ich rate allen Sportlern diese Gespräche offen zu gestalten und dabei Wünsche und Vorstellungen zu äußern. Nicht jeder Kollegen kennt die Rahmenbedingungen des Spitzensportprogrammes und weiß, was Training auf Leistungssportniveau bedeutet. Ich gehe zum Beispiel morgen nicht „joggen oder planschen“ sondern absolviere eine intensive fünf Kilometer lange Schwimmeinheit und danach einen Dauerlauf mit einer Durschnittsgeschwindigkeit von 15km/h.

10. Nach dem Feierabend und an den Wochenenden bleibt neben dem Training und den Wettkämpfen hin und wieder noch ein wenig Zeit für andere Dinge. Wie verbringen Sie diese?

Hmm, besonders an den Wochenenden steht immer einiges an Training an, aber es bleibt auch Freitzeit. Die brauche ich auch um abzuschalten. Die meiste freie Zeit verbringe ich mit meiner Frau und unserem Hund. Gerne treffe ich mich auch mit alten Freunden.

Herr Bachor, die Redaktion bedankt sich ganz herzlich für das Gespräch und wünscht Ihnen für Ihren weiteren beruflichen und spitzensportlichen Weg alles Gute.

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