Überbringen von Todesnachrichten als Herausforderung und kultur-
übergreifende Aufgabe für die Polizei

Zu Beginn dieser Arbeit erfolgt eine Einordnung zum Thema Sterben und Tod
in der heutigen Gesellschaft. Nachfolgend wird die Aufgabenzuweisung für die
Polizei abgrenzend zu anderen Institutionen dargestellt. Hieran wird ersicht-
lich, dass der Polizei bei dieser Aufgabenerfüllung viel Handlungsspielraum
gegeben wird. Aufgrund dessen erfolgt eine detaillierte chronologische Unter-
gliederung  der  Todesnachrichtenüberbringung,  welche  überbringende
Polizeibedienstete bei der Bewältigung dieser Aufgabe unterstützen kann. Im
Weiteren spielen die Reaktions-  und Verhaltensweisen der Angehörigen eine
große Rolle und beeinträchtigen den Verlauf der Todesnachrichtenüberbrin-
gung wesentlich. Es wird ein Überblick über verschiedene Reaktions- und Ver-
haltensmuster in einer solchen Belastungssituation gegeben. Hieraus ergeben
sich entsprechende Handlungsmöglichkeiten für die Polizeibediensteten und
ermöglichen  somit  eine  bestmögliche  Durchführung  der  Todesnachrichten-
überbringung.
Schwerpunkt dieser Arbeit ist der Aspekt einer zunehmend kulturell diversen
Gesellschaft  in  Deutschland  und  die  Frage,  inwiefern  sich  dies  auf  die
polizeiliche Praxis bei der Todesnachrichtenüberbringung auswirkt. Der Um-
gang mit dem Tod wird aus der Sicht des Islams, des Judentums und des
Buddhismus  beleuchtet.  Wesentliche  kulturelle  Aspekte  dieser  Religionen
werden in Hinblick auf die Relevanz für die überbringenden Polizeibedienste-
ten thematisiert. So besteht die Möglichkeit, dass überbringende Polizeibe-
dienstete beispielsweise bei Angehörigen islamischen Glaubens mit einer in-
tensiveren Trauerreaktion konfrontiert werden. Außerdem kann es zu Konflik-
ten zwischen den religiösen Ansichten und rechtlichen Vorschriften kommen,
wie zum Beispiel die Ablehnung einer Obduktion aus religiösen Gründen. Die
Kenntnis  solcher  abweichenden  Verhaltensweisen  und  Ansichten  kann  im
Vorfeld eine ausführliche und speziellere Vorbereitung der Polizeibediensteten
ermöglichen. Somit wird bei den Angehörigen ein angemessener Umgang und
die Respektierung ihrer Religion deutlich und Missverständnisse können im
Vorhinein vermieden werden.
Zielrichtung dieser Bachelorarbeit ist es, als Hilfestellung und Vorbereitungs-
möglichkeit für interessierte Polizeibedienstete im Rahmen der persönlichen,
mittelbaren Vorbereitung zu fungieren.

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