Aktuell findet das Auswahlverfahren für die Auslandshospitationen im Rahmen des EU-Bildungsprogramms Erasmus+ statt. Dieses ermöglicht es Studierenden sowie Angehörigen des Lehr- und Verwaltungspersonals an Hochschulen, für eine gewisse Zeit ins Ausland zu gehen, um an europäischen Partnereinrichtungen zu studieren, zu unterrichten, die eigenen Fremdsprachenkenntnisse zu erweitern, berufliche Kontakte zu knüpfen und Erfahrungen und Expertenwissen mit Kollegen im Ausland zu teilen. Dabei unterstützt Erasmus+ Hospitationen in allen EU-Staaten sowie in Island, Liechtenstein, Mazedonien und Norwegen.

Den Studierenden der Polizeiakademie ist es aufgrund der Spezifika des Polizeistudiums nicht möglich, ein oder zwei Semester im Ausland zu studieren. Sie erhalten jedoch im dritten Studienjahr die Gelegenheit, für eine Woche an einer Polizeidienststelle im europäischen Ausland zu hospitieren und so die Polizeiarbeit in einem anderen Land kennenzulernen. Diese Erfahrung ermutigt viele Studierende, sich für einen längeren Auslandsaufenthalt direkt im Anschluss an das Bachelorstudium zu bewerben. Bei diesem absolvieren die frischgebackenen Polizeikommissarinnen und Polizeikommissare vom 1. Oktober bis 30. November ein zweimonatiges Praktikum an einer europäischen Polizeieinrichtung und vertiefen auf diese Weise ihre Kenntnisse in verschiedenen Bereichen der Polizeiarbeit im Gastland. In diesem Jahr stehen Praktikumsplätze an Polizeidienststellen in Belgien, Estland, Frankreich, Großbritannien, in den Niederlanden, in Österreich und Spanien zur Verfügung.

2018 wird es 10 Absolventinnen und Absolventen der PA ermöglicht, mit einem Erasmus+ Stipendium für 2 Monate ins Ausland zu gehen. Auf diese Stipendien haben sich insgesamt 44 Studierende des Jahrgangs BA 09/2015 aus Nienburg, Oldenburg und Hannoversch Münden (26 Studentinnen und 18 Studenten) beworben – damit so viele wie nie zuvor. Von den Bewerberinnen und Bewerbern werden überdurchschnittliche Studienleistungen, gute Kenntnisse der englischen Sprache oder der Sprache des Gastlandes sowie eine hohe Motivation für das Auslandspraktikum erwartet. Sehr gute Sprachkenntnisse sind erforderlich, um mündlich wie schriftlich fachbezogene Arbeiten an der ausländischen Polizeidienststelle ausführen zu können. Während der Hospitation erhalten die Polizeikommissarinnen und Polizeikommissare ihr reguläres Einstiegsgehalt sowie eine Bezuschussung aus Erasmus+ Mitteln zu den anfallenden Reise- und Aufenthaltskosten. Darüber hinaus unterstützt der Förderverein der PA finanziell die Auslandspraktika der drei notenbesten Bewerberinnen und Bewerber mit jeweils 100 €.

Bis zum 31. 07. 2018 hat das Lehr- und Verwaltungspersonal der PA noch Gelegenheit, sich ebenfalls für eine Erasmus+ Mobilität zu bewerben. Die Mobilitäten ermöglichen es Angehörigen der Polizei Niedersachsen, internationale Berufserfahrungen zu sammeln, ihren persönlichen Horizont zu erweitern, Kontakte, die für den polizeilichen Alltag von Nutzen sind, zu knüpfen und einen Beitrag zur Netzwerkbildung der PA mit ausländischen Partnereinrichtungen zu leisten.

(von Folke Müller)

 

Folke Müller ist seit dem 3. April 2018 Sachbearbeiterin für internationale Kooperation an der Polizeiakademie Niedersachsen. Zuvor war sie 9 Jahre als wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Germanistik der Justus-Liebig-Universität Gießen beschäftigt und hat zu Themen aus dem Bereich der deutschen Sprachgeschichte (insbesondere Sprachkontakt, historische Soziolinguistik und Prosodie) geforscht. Sie verfügt über einen Magisterabschluss in den Fächern Deutsche Philologie, Finnougrische Philologie und Allgemeine Sprachwissenschaft von der Georg-August-Universität Göttingen und hat einen vierjährigen Sohn.
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