Im Rahmen der Bachelorabschlussfeier des BA 08/2014 am 29. September 2017 in der SwissLife Hall in Hannover wurde zum zweiten Mal der vom Verein der Freunde der Polizeiakademie Niedersachsen e.V. ausgelobte und unter Schirmherrschaft des  Niedersächsischen Innenministers Boris Pistorius stehende Polizei.Akademie.Award verliehen.

Bewerben konnten sich die diesjährigen Bachelor-Absolventinnen und -Absolventen, deren Bachelorarbeit mit 13 und mehr Punkten bewertet wurden und deren Arbeit einen Praxisbezug aufwies. Die hochkarätige Jury, bestehend aus dem Landespolizeipräsidenten Uwe Binias, dem Präsidenten des LKA NI Uwe Kolmey, der Polizeipräsidentin der Zentralen Polizeidirektion NI Christiana Berg, dem Polizeipräsidenten der Polizeidirektion Oldenburg Johann Kühme sowie dem Vorsitzenden des Hauptpersonalrates Martin Hellweg, hatte in den Wochen zuvor die Aufgabe, aus den eingegangenen Bewerbungen die drei besten Bachelorarbeiten mit Praxisbezug auszuwählen.

Von rund 130 Studierenden, die mit ihrer Arbeit 13 und mehr Punkte erzielten, hatten sich 45 für den Award beworben, 10 kamen in die engere Auswahl und daraus wurden von der Jury letztlich die drei Gewinner erkoren.

In seiner Laudatio merkte Präsident Uwe Kolmey an, dass es die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Jury auch in diesem Jahr nicht leicht gemacht hätten, denn man musste sich aus einer ganzen Reihe wirklich guter Arbeiten entscheiden. Und die Bandbreite der eingereichten Themen ließ eindrucksvoll die Vielfältigkeit der polizeilichen Aufgaben erahnen.

Und hier die Gewinner:

Der 3. Preis ging an Jonas Keusen aus der Studiengruppe 306 in Nienburg. Er hatte sich mit seiner Bachelorarbeit anhand einer gruppensoziologischen Analyse auf bemerkenswerte Weise mit dem Phänomen „Reichsbürger“ befasst. Betreut wurde er von Frau Professorin an der Polizeiakademie Dr. Astrid Jacobsen.

Den 2. Platz errang Tim Tecklenborg aus der Studiengruppe 307 in Oldenburg für seine Bachelorarbeit mit dem Titel „Neue Herausforderungen für die Polizei – Veränderung der Spurenlage bei Wohnungseinbrüchen in Objekte mit Smart Home Technologie“. So genannte Smart Home Komponenten steuern über die Kommunikation mit dem Smartphone den Zugang in die eigenen vier Wände. Werden Zugangssicherungen durch Manipulation der verbauten Technologie und per Knopfdruck am Handy überwunden, so verändert sich die Spurenlage im Vergleich zum klassischen Einbruch. Herr Tecklenborg schlussfolgert hier richtigerweise, dass zukünftig bei Einbrüchen in entsprechenden Objekten an digitale Spuren gedacht werden muss und diese adäquat zu sichern sind. Betreut wurde diese Arbeit von Frau Professorin an der Polizeiakademie Dr. Alexandra Schedel-Stupperich. Sie konnte an der Verabschiedungsfeier leider nicht teilnehmen, da sie zeitgleich an der Universität von Illinois als Gastdozentin einen Vortrag hielt.

Und über den Gewinn des ersten Platzes konnte sich Melanie Pöpke vom Studienstandort Oldenburg freuen. Sie war dort in der Studiengruppe 306 und hatte sich in ihrer Bachelorarbeit mit dem Thema „Elektrofahrräder und deren Tuningmöglichkeiten“ befasst. Präsident Kolmey wies in seiner Laudatio darauf hin, dass die Thematik der Elektromobilität in aller Munde liegt. Zurzeit verkehren nach Schätzungen rund 3 Millionen Elektrofahrräder auf deutschen Straßen. Die deutlich zunehmende Verkehrsbeteiligung spiegelt sich tragischer Weise auch in den Verkehrsunfallzahlen wider. Wenngleich die Ursachen für diese Entwicklung vielschichtig sind, spielt die deutlich höhere Geschwindigkeit von so genannten E-Bikes gegenüber normalen Fahrrädern eine nicht unwesentliche Rolle. Melanie Pöpke hat nicht nur umfassend und verständlich dargestellt, wie vielschichtig die Manipulations- und Tuningmöglichkeiten an solchen Rädern sind. Sie geht auch ausführlich und klar strukturiert auf die rechtlichen Konsequenzen ein. Um die polizeiliche Arbeit zu erleichtern hat sie zudem einen Kontrollbogen entwickelt, der im Rahmen der Verkehrsüberwachung sowohl im technischen wie auch im rechtlichen Sinne eine wertvolle Hilfe sein kann. Betreut wurde diese Arbeit von EPHK Dirk Müller.

Trotz vollem Terminkalender und einer sich unmittelbar anschließenden Pressekonferenz lies es sich Minister Pistorius nicht nehmen, den Gewinnern die Preise höchst persönlich zu überreichen. Neben einem Pokal erhielt der drittplatzierte Jonas Keusen ein Preisgeld in Höhe von 50 Euro, der zweitplatzierte Tim Tecklenborg ein Preisgeld in Höhe von 100 Euro und die strahlende Siegerin, Melanie Pöpke, ein Preisgeld in Höhe von 250 Euro. Auch die drei Betreuer der geehrten Bachelorarbeiten wurden auf der Bühne gebeten und erhielten als Dank aus den Händen des Ministers ein kleines Präsent.

Der Vorstand des Fördervereins bedankt sich bei allen Teilnehmenden, aber auch den Betreuerinnen und Betreuern, für Ihr Engagement. Es war zwar auch für uns ein kleiner Kraftakt, denn immerhin mussten binnen einer Woche alle 45 eingereichten Bachelorarbeiten gelesen und vorgerankt werden. Die positive Resonanz ist uns jedoch Ansporn und Verpflichtung, auch im Jahr 2018 wieder einen Polizei.Akademie.Award auszuloben.

Hier finden Sie die prämierten Arbeiten:

  1. Platz – Melanie Pöpke – Elektrofahrräder und deren Tuningmöglichkeiten
  2. Platz – Tim Tecklenborg – Neue Herausforderungen für die Polizei – Veränderung der Spurenlage bei Wohnungseinbrüchen in Objekte mit Smart Home Technologie
  3. Platz – Jonas Keusen – Phänomen „Reichsbürger“ Eine soziologische Analyse

 

(Carsten Rose)

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