Kooperation mit der „Ècole Nationale de Police du Mali“ in Bamako (Mali) und Spendenübergabe

Wertvolle Einblicke konnte eine niedersächsische Delegation der Polizeiakademie Niedersachsen im Rahmen eines knapp dreiwöchigen Besuchs der Hauptstadt des westafrikanischen Mali gewinnen. Die Delegation wurde dabei zum Teil auch von einer zweiten Delegation des Bundes um die Bundestagsabgeordnete Susanne Mittag begleitet.

Der Besuch stand im Zeichen der seit 2017 bestehenden Kooperation mit der Polizeischule Malis, der „Ecole Nationale de Police du Mali“. Bereits zum dritten Mal wurden zunächst am Standort Hann. Münden im Frühjahr 2019 malische Polizeitrainerinnen und Polizeitrainer im Bereich Kriminaltechnik qualifiziert. Der aktuelle Besuch diente der Vertiefung der Kooperation und weiteren Qualifizierung der Trainerinnen und Trainer. Die Lehrkräfte der Polizeiakademie begleiteten die malischen Polizeitrainerinnen und Polizeitrainer über einen Zeitraum von zwei Wochen bei der Ausbildung malischer Polizistinnen und Polizisten im Bereich der Kriminaltechnik, des Strafverfahrensrechts sowie der Menschenrechte und ergänzten die bereits erfolgte Qualifizierung in Hann. Münden auch vor Ort.

Erstmalig wurde in diesem Jahr auch eine Fortbildung für Führungskräfte der malischen Polizei von Lehrkräften der Polizeiakademie Niedersachsen angeboten. Die 18 Dienstellenleiterinnen und Dienststellenleiter der Hauptstadt Bamako traten nach einem Impulsvortrag zum Themenbereich „Urbane Sicherheit“ in eine intensive Diskussion aktueller Problemstellungen zur inneren Sicherheit der malischen Hauptstadt ein.

Der Besuch der Polizeidienststelle des 1. Arrondissements in Bamako diente der Information der niedersächsischen Kräfte zu einem dortigen Pilotprojekt der Vereinten Nationen zur Unterstützung einer bürgerorientierten Polizeiarbeit. Der Austausch mit Polizeikräften und Vertretern der Zivilgesellschaft war Beleg für die hohe Motivation der Beteiligten bei diesem Prozess und dem bereits vorhandenen hohen Durchsetzungsgrad einer bürgerorientierten Polizeiarbeit.

Der Direktor der Polizeiakademie Niedersachsen, Carsten Rose, sowie der Leiter der Ècole de Police Nationale du Mali, Seydoo Diarra, unterzeichneten und erneuerten die Kooperationsvereinbarung der beiden Ausbildungseinrichtungen. Beide betonten die große Relevanz des gegenseitigen Austauschs und den sich daraus ergebenden Mehrwert für beide Institutionen. Die Polizeiakademie Niedersachsen übernimmt damit auch einen Beitrag auf internationaler Bühne und ergänzt das Engagement im Rahmen des UN-Stabilisierungseinsatzes „MINUSMA“. Die Kooperation wird im nächsten Jahr mit neuen Projekten sowohl hier in Niedersachsen, als auch in Mali fortgesetzt.

Während des Delegationsbesuchs konnte Carsten Rose eine weitere erfreuliche Amtshandlung vornehmen und Herrn Polizeidirektor Klaus-Dieter Tietz zu seinem 40-jährigen Dienstjubiläum gratulieren. 5000 km von der Polizeiakademie Niedersachsen entfernt, war dies mit Sicherheit die außergewöhnlichste Ehrung eines Jubilars. Herr PD Tietz hält sich seit mittlerweile 3 Jahren als Angehöriger der Polizeiakademie Niedersachsen durchgängig in Mali auf und unterstützt seitdem in verschiedenen Funktionen der Vereinten Nationen die Arbeit der malischen Polizei. Für Herrn PD Tietz handelt es sich bereits um die vierte Auslandsverwendung, nach Verwendungen in Bosnien-Herzegowina, dem Sudan und Süd-Sudan. Die Anwesenheit nahezu aller Führungskräfte der malischen Polizei sowie des staatlichen Fernsehens, belegt den hohen Bekanntheitsgrad und das Engagement von PD Tietz bei seiner Aufgabenwahrnehmung in Mali.

Bei einem Besuch des staatlichen Waisenhauses in Bamako, konnte ein Großteil von Spenden der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Polizeiakademie Niedersachsen und des Innenministeriums sowie des Fördervereins der Polizeiakademie Niedersachsen in Form von Spielzeug und Milchpulver übergeben werden. In dem Waisenhaus leben mehr als 200 Kinder im Alter von 0 – 20 Jahren die entweder Vollwaise sind oder von ihren Eltern ausgesetzt oder verstoßen worden sind.

Auf Grund der hohen Zahl an Spenden konnte weiterhin ein mit hohem persönlichem Engagement geführtes privates Waisenhaus besucht werden, bei dem ebenso Spielzeug sowie mehrere Säcke Reis übergeben und die weitere Ausstattung der Kinderzimmer mit Betten unterstützt werden konnte.

Besonders hervorzuheben sind die besonderen persönlichen Einblicke, die die malischen Kolleginnen und Kollegen der Delegation gewährt haben und die Beleg für die starke und vertrauensvolle Kooperation sind.

(mz)

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