Am 14.03.2025 haben wir als Studiengruppe (203 des BA 23/23) das Stück “Hier spricht die Polizei” im Staatstheater Hannover besucht. Das Stück zeigt die Erfahrungen von Polizeibeamtinnen und -beamten und verdeutlicht, wie wir uns in unseren Ängsten, Hoffnungen und im Umgang mit Herausforderungen ähneln und doch unterscheiden. Die Erzählungen waren bewegend und haben uns vor Augen geführt, wie unterschiedlich unsere persönlichen Hintergründe und Motivationen sein können. Wir wollen schützen und helfen, und kämpfen gleichermaßen mit den gesellschaftlichen Erwartungen, eigener Verantwortung und den Belastungen des Alltags.
Besonders schockierend war der Einblick in die reale Gefühlswelt von Kolleginnen und Kollegen, der uns an die Risiken und Gefahren unseres Berufes erinnerte. Die Darstellung von Einsatzszenarien aus der Loveparade in Duisburg oder dem G20-Gipfel in Hamburg ließ uns das wahre Ausmaß der Verantwortung, Emotionen und Belastung spüren.
Das Stück zeigt auch, dass die Polizei nicht nur aus “weißen Rittern” besteht. Es greift Kritik auf, hinterfragt bestehende Strukturen und Entscheidungen und lädt dazu ein, den Beruf aus einer wertvollen, reflektierten Perspektive zu betrachten. Ein prägnantes Zitat aus dem Stück lautet: „Es ist ja so, dass wir immer alles richtig machen, weil wir eben alles richtig machen müssen.” Diese Aussage regt zur Reflexion an: Wie gehen wir als Polizei mit Fehlern um?
Für das Gegenüber sind wir oft der Staat, die Verkörperung von Autorität und Macht, während wir auf das „Klientel“ oder „zu schützende Personen“ blicken. Doch im Kern begegnet hier ein Mensch einem anderen Menschen. Diese Menschlichkeit nicht in den Hintergrund geraten zu lassen, sehen wir als bedeutsame Maxime, besonders in konfliktbeladenen Situationen.

Wir möchten uns herzlich beim Verein der Freunde der Polizeiakademie Niedersachsen e.V. für die großzügige Förderung des eindrucksvollen, lehrreichen und zum Nachdenken anregenden Theaterbesuchs bedanken und eine klare Empfehlung für das Stück aussprechen.

von Tilman Schöne und Justin Oppermann

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