Der Einsatz ist Geschichte und 40 Jahre her – und dennoch haben die Ereignisse des 19. März 1977 tiefe Spuren im Gedächtnis von Polizeibeamten hinterlassen. Grohnde steht für einen der gewalttätigsten Einsätze in der niedersächsischen Polizeigeschichte. Das Jahr 1977 endete im „Deutschen Herbst“ mit der Ermordung des Arbeitgeberpräsidenten Schleyer und der Entführung der Lufthansamaschine Landshut durch Terroristen.

Doch schon in den ersten Monaten des Jahres war die Stimmung in Deutschland hochgradig aufgeladen. Linksradikale Gruppierungen suchten die offene Konfrontation mit dem Staat und der Widerstand in der Bevölkerung gegen die zivile Nutzung der Kernenergie in Deutschland bot dazu die Gelegenheit.

Eine Besetzung des Baugeländes des Kernkraftwerkes in Brokdorf im Februar 1977 konnte durch die Polizei im Vorfeld verhindert werden. Am 19. März in Grohnde, in der Nähe von Hameln, sollte dies nach den Vorstellungen der gewaltbereiten Demonstranten anders werden. So kam es innerhalb weniger Stunden zu einer in dieser Form bisher nicht gekannten und von Gewalt geprägten Auseinandersetzung, die in den Medien bis heute als „Schlacht“ bezeichnet wird. Und tatsächlich vermitteln die Berichte und Film- und Fotoaufnahmen eher den Charakter einer kriegerischen Auseinandersetzung denn eines Polizeieinsatzes.

Im Rahme der Erinnerung an die Ereignisse vor 40 Jahren hat der Hamelner Historiker Gerhard Gelderblohm eine Ausstellung mit insgesamt 36 Informationstafeln erarbeitet. Das Polizeimuseum wird diese Ausstellung ab Oktober in Nienburg zeigen und mit Exponaten aus dem Sammlungsbestand ergänzen. Zur Vorbereitung der Ausstellung nimmt das Polizeimuseum aber auch gern noch Zeitzeugenberichte aus den Reihen der damaligen Einsatzkräfte entgegen. Vielleicht sind ja darüber hinaus auch noch das eine oder andere Foto sowie Erinnerungsstücke vorhanden.

Infos bitte an: Polizeimuseum@akademie.polizei.niedersachsen.de oder unter Telefonnummer: 05021 887788 0.

 

Vorheriger Beitrag

Neues Rudergerät am Standort Oldenburg

Nächster Beitrag

Zwei Alumni High-Potentials auf dem Welcome Day in Oldenburg